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Yanis Varoufakis on Trump’s tariffs, Germany’s Economy, Marine Le Pen’s ban & Ukraine War

acTVism - Do, 10/04/2025 - 18:50

Yanis Varoufakis on Trump's tariffs, Germany's Economy, Marine Le Pen's ban & Ukraine War

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Koalitionsvertrag der Aufrüster – Auf dem Weg in die Militärrepublik

IMI Tübingen - Do, 10/04/2025 - 17:12
Die Spitzen von Union und SPD stellten am 9. April ihren Koalitionsvertrag vor, der mit aller Wahrscheinlichkeit die Geschäftsgrundlage einer künftigen Merz-Regierung darstellen wird. Naturgemäß wird in derlei Rahmenpapieren eigentlich nicht allzu tief ins Detail gegangen, die grundlegende Stoßrichtung einer (…)

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Kurt Eisner: Revolte für den Frieden

Lebenshaus-Newsletter - Do, 10/04/2025 - 17:01
Im Editions-Regal "Pazifisten und Antimilitaristen aus jüdischen Familien" (www.schalom-bibliothek.org) ist soeben der letzte von drei von Peter Bürger in Kooperation... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Wissenschaftsfreiheit als Prämisse von Friedens- und Konfliktforschung

IMI Tübingen - Do, 10/04/2025 - 16:07
Wie in anderen disziplinären Feldern, so gilt auch für die deutschsprachige Friedens- und Konfliktforschung: Die Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit in fernen Ländern zu beklagen fällt leicht. Widerspruch ist solange erwünscht, wie die Angriffe auf Forschung, Lehre und Zivilgesellschaft im eigenen Land (…)

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Prof. Mearsheimer – Ukraine-Krieg, Israels Völkermord, Trumps Zölle und China

acTVism - Do, 10/04/2025 - 10:18

Prof. Mearsheimer – Ukraine-Krieg, Israels Völkermord, Trumps Zölle und China

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Kampf um Grönland

IMI Tübingen - Mi, 09/04/2025 - 11:14
Mit der Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA ist auch die Arktis-Insel Grönland in den Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit gerückt. Die unverhohlenen Annexionspläne der US-Administration haben viele Menschen in Grönland und Dänemark aufgeschreckt. Sie belasten die wachsenden (…)

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Südafrikas Kohleexporte nach Israel untergraben Solidarität mit Palästina

acTVism - Mi, 09/04/2025 - 10:25

Südafrikas Kohleexporte nach Israel untergraben Solidarität mit Palästina

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Georg Elser: Allein gegen Hitler

Lebenshaus-Newsletter - Mi, 09/04/2025 - 07:02
Vor 80 Jahren – am 9. April 1945 – wurde der Schreinergeselle Georg Elser im KZ Dachau ermordet. Mit einer... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Friedensfähig statt kriegstüchtig - Friedensbewegung sammelt sich zum Ostermarsch!

Lebenshaus-Newsletter - Di, 08/04/2025 - 22:12
Die Netzwerke der deutschen Friedensbewegung, die Kooperation für den Frieden und der Bundesausschuss Friedensratschlag rufen alle Friedensinitiativen vor Ort dazu... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Militärausgaben und Sozialabbau

IMI Tübingen - Di, 08/04/2025 - 13:40
—————————————IMI-Studie 2025/01Militärausgaben und Sozialabbau: Rüstung statt Rente – Kanonen statt ButterGesamte Studie hier herunterladen————————————— ZusammenfassungDie Kurzstudie fasst frühere Artikel zusammen und ergänzt sie um die Aspekte des jüngsten Rüstungs- und Schuldenpaketes. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass von einer kaputtgesparten (…)

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Ist eine Anti-Kriegs-Partei möglich?

acTVism - Di, 08/04/2025 - 10:19

Ist eine Anti-Kriegs-Partei möglich?

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„Stop ReArm Europe“

IMI Tübingen - Di, 08/04/2025 - 02:49
“We are in an era of rearmament”, for which Europe should be “ready to massively boost its defence spending”, with these words EU commissioner Ursula von der Leyen announced a new ambitious programme dubbed “ReArm Europe”. Therefore IMI joined the (…)

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Recht auf Kriegsdienstverweigerung (KDV) im Ernstfall außer Kraft?

Lebenshaus-Newsletter - Mo, 07/04/2025 - 22:35
Der Bundesgerichtshof (BGH) fällte am 16. Januar 2025 einen Beschluss in einem Auslieferungsverfahren, der tief in das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Bildung statt Bomben

IMI Tübingen - Mo, 07/04/2025 - 18:39
Am Freitag, den 4. April 2025, fand die jährliche Firmenkontaktmesse „CONNECT“ an der Staatlichen Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr Gotha statt. Vertreten mit einem Stand war auch die Bundeswehr. Doch nicht alle Schüler*innen waren damit einverstanden. Direkt nach dem (…)

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FCAS

IMI Tübingen - Mo, 07/04/2025 - 13:59
Es soll das „größte europäische Rüstungsprojekt überhaupt werden“ (Luftwaffenchef Ingo Gerhartz). Gemeint ist das extrem kostspielige französisch-deutsche Luftkampfsystem FCAS (mit Spanien als Juniorpartner), mit dem sich die Europäische Union unabhängig von den USA für künftie Großmachtkriege rüsten will. Möglichst kurz (…)

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Trumps Angriff auf die akademische Freiheit

acTVism - Mo, 07/04/2025 - 09:22

Trumps Angriff auf die akademische Freiheit

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Auto-Hersteller und Zulieferer: Rüstungsgeschäft als Geschäftserweiterung

ISW München - Mo, 07/04/2025 - 07:04

Zu beobachten ist derzeit ein ansteigendes Interesse von deutschen Automobil-Konzernen und Zulieferern an Rüstungsaufträgen. Die Aussichten an einer Teilhabe an den schuldenfinanzierten Rüstungs-Milliarden der Noch-Nicht Regierung aus der Eigentümer-Partei CDU und den Sozialdemokraten drängt die Autobranche zu einer Geschäftserweiterung. Eine solche Teilhabe am Bau von Panzern und Drohnen wäre für die besagten Konzerne und Großbetriebe eine profitable Erweiterung des angestammten Geschäftsfeldes ziviler Fahrzeug-Produktion.

Die rückläufigen Absatzmärkte und die kostengünstigeren Konkurrenten aus China sind für die Automobil-Konzerne in einer Phase eines bescheidenden Wirtschaftswachstums primär der Anlass für einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen an europäischen Produktionsstandorten. (1) Für eine längerfristige Absicherung der Profitabilität, die sich aus dem Zwang der Akkumulation, der beständigen Mehrung des Kapitals im vorherrschenden kapitalistischen Produktionsprozess ergibt, initiiert das Management der Konzernleitungen u.a. Maßnahmen der Reduktion angestiegener Arbeits- und Lohnkosten. Der Abbau von Arbeitsplätzen oder Schließungen von ganzen Werken spielt dabei eine zentrale Rolle. (2)

Im Jahr 2023 wurden weltweit etwa 80 Millionen Fahrzeuge produziert, aber nur 76 Millionen zugelassen, was einen Überhang von vier Millionen unverkauften Autos bedeutet. Diese Überproduktion belastet die Branche massiv und drückt auf die Preise. Hersteller reagieren darauf mit Kapazitätsabbau oder Verlagerung der Produktion in kostengünstigere Länder.

Infolge des geplanten Produktionsabbaus und der rückläufigen Absatzsituation sind auch die Betriebe der Zulieferbranche betroffen. So plant ZF Friedrichshafen im Zeitraum bis 2028 den Abbau von 14.000 Stellen, Schaeffler will in Europa 4.700 Stellen einsparen, Continental sieht weltweit den Abbau von 7.150 Stellen vor und Bosch kalkuliert in den nächsten Jahren mit dem Abbau von 5. 500 Stellen, allein 3.800 Stellen in Deutschland.

Eine ergänzende Analyse über den jüngst öffentlich bekannt gewordenen Stellenabbau und die Absichten der Produktionsstandort-Verlagerungen findet sich u.a. auf unserer Internetseite: "Krise der Automobil-Industrie: Sinkende Profitmargen, Absatzrückgang, Stellenabbau". Aus einer Studie von EY (Ernst & Young) geht hervor, dass in 2024 belegbar 19.000 Stellen verloren gegangen sind.

Panzer und Drohnen als Ausgleich für schwindenden Autoabsatz

Nach den aktuellen Zahlen der zukünftigen Gewinnentwicklung deutscher Automobil-Konzerne besteht allerding über Jahre hinweg kein Grund der Sorge, wieder höhere Margen erzielen zu können. Siehe hierzu ausführlicher: "Deutsche Automobilbranche: Plus bei Gewinnbeteiligungen, Absatzrückgang und Stellenabbau" auf unserer Internetseite.

Kosteneinsparungen, die kontinuierlichen Stellenabbau-Maßnahmen und das Bemühen, die EU-weiten Regulierungen zur Einschränkung des CO2-Ausstoßes aufzuweichen bzw. rückgängig zu machen, bestimmen zum gegenwärtigen Zeitpunkt die aktuelle Auseinandersetzung in den Auto-Konzernen und Zulieferern.

Nicht ganz unerwartet zwingt der ausgelöste Rüstungshype und die noch ausstehende Vergabe von Milliarden Euro an Rüstungsaufträgen auch die Entscheider der Autobranche, den Rüstungssektor als ergänzenden Hoffnungsträger für das Automobil-Unternehmen zu prüfen und eine Teilhabe an den geplanten Investitionssummen für Rüstungsgeschäfte anzustreben.

Pläne dafür scheinen sich bei VW und Daimler zu konkretisieren. Andere Hersteller wie BMW oder Stellantis halten sich öffentlich noch zurück, könnten aber bei langfristigen Regierungsaufträgen einen ähnlichen Weg beschreiten. Die Autohersteller verfügen infolge der bereits mehrfach erwähnten Absatzrückgänge über umbaufähige Produktionskapazitäten, die für Rüstungsprojekte benötigt werden. (3)

Als Hauptargument führen die Rüstungsbefürworter aussichtreiche Beschäftigungsmöglichkeiten für Fachkräfte aus der Automobilbranche an, nach ihrer Entlassung im Rüstungssektor eine Weiterbeschäftigung finden könnten. Auf die erforderlichen Qualifikationsanforderungen und den Umfang von Umschulungen für die aus dem Industrie-Sektor Automobil-Entwicklung, IT und Digitalisierungs-Anwendungen etc. kommenden ArbeiterInnen kann hier nicht eingegangen werden.

Über die Aufrüstungs-Pläne der neuen deutschen Regierung hinaus ergibt sich für die Autobranche im gesamten EU-Raum ein noch nicht abschätzbarer großer Umfang an möglichen Aufträgen für Rüstungsgüter. (4) Bereits in 2024 erreichten die deutschen Rüstungsexporte ein Rekordvolumen. Für rüstungswillige Autofirmen kann das ein Hebel zur Aufrechterhaltung einer expansiven Umsatz-Strategie sein.

Rüstungsprojekte erfordern allerdings eine unverhältnismäßig langfristige Planung und sind abhängig von Budget-Garantien der kommenden politischen Führungselite. (5) Kritische Analysten weisen auch darauf hin, dass neben den abweichenden Expertisen von Fachkräften für die Entwicklung und die Produktion von Rüstungsgütern auch freiwerdende Fabrik-Kapazitäten mit erheblichem Aufwand umzurüsten sind. Und dennoch scheint der politische Trend bedauerlicherweise eine Verschärfung der Rechtsentwicklung und das Bekenntnis zur Militarisierung der Gesellschaft zu bestätigen.

Rüstungs-Erweiterungs-Pläne

Zu den jeweiligen bekannten Plänen eines Einstiegs in den Rüstungssektor ergibt sich – ohne den Anspruch auf Vollständigkeit erfüllen zu können – folgendes, momentanes Bild:

Volkswagen

VW ist heute schon an der Produktion von Panzern und Kriegsschiffen beteiligt. Der Getriebehersteller Renk, eine VW-Tochter, liefert Getriebe für Panzer wie Leopard und Puma sowie für Kriegsschiffe. (6) Zu Beginn des Jahres teilte die VW-Konzernleitung ihre Pläne zur Schließung des Werkes in Osnabrück mit, in dem ca. 2.300 Beschäftigte tätig sind. Zu Beginn des Monats März 2025 bekundete das Rüstungs-Unternehmen Rheinmetall das Interesse an einer Übernahme der Produktionsanlagen für sein Rüstungsgeschäft. (7) (siehe Zulieferer Rheinmetall, weiter unten) VW- und Porsche-Chef Oliver Blume hat sich angesichts eines angedachten Rückbaus von Produktionsstandorten offen für einen „modernen“ möglichen Einstieg in die Rüstungsproduktion gezeigt. Auch einer Umwidmung des Osnabrücker Werks stünde nichts entgegen.

Der VW-Konzern ist dabei, an seiner Geschichte als Nazi-Staatsbetrieb anzuknüpfen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde Volkswagen voll auf Rüstungsproduktion umgestellt. Bei der Herstellung von Lkw kooperierte VW bisher bereits mit der (noch)zivilen Autoteilesparte von Rheinmetall.

Porsche SE und der Einstieg ins Rüstungsgeschäft

Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE) plant mit ihren Beteiligungen an Volkswagen und Porsche eine strategische Diversifikation in die Rüstungsindustrie. Diese Entscheidung folgt u.a. auf ein verlustreiches Jahr 2024, in dem die Holding einen Nettoverlust von 20 Milliarden Euro verzeichnete. Ziel ist es, ein drittes Standbein Rüstung neben den bisherigen Kernbeteiligungen aufzubauen, um Wachstumspotenziale zu nutzen. Porsche SE hat bereits eine Beteiligung am Drohnen-Start-up Quantum Systems erworben. Das Unternehmen produziert militärische Überwachungsdrohnen ohne Bewaffnung, die sich durch innovative Technologien wie senkrechtes Starten und Landen auszeichnen. (8)

Porsche hat eine historische Verbindung zur deutschen Rüstungsindustrie. Während des Zweiten Weltkriegs war Ferdinand Porsche ein führender Kopf bei der Entwicklung von Militärfahrzeugen wie dem Kübelwagen VW Typ 82 und Kampfpanzern beteiligt.

Daimler Benz Group und Daimler Truck

Daimler ist Mitglied im Bundesverband der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) und stellt militärische Fahrzeuge her, darunter Geländewagen, Unimogs und schwere Lastwagen. (9) Daimler-Benz/Daimler Truck hat sich durch strategische Entscheidungen und Investitionen zu einem bedeutenden Anbieter im Verteidigungssektor entwickelt. Die Kombination aus technologischem Know-how und einer breiten Produktpalette macht das Unternehmen zu einem wichtigen Akteur in diesem Markt. Das Unternehmen tritt auch auf Waffenmessen auf. (10)

„Unsere größte Bestätigung ist das Vertrauen vieler Armeen. Seit mehr als 100 Jahren. 
In mehr als 80 Ländern“. (11)

Ein Werbe-Slogan von Mercedes-Benz

Schaeffler

Die Schaeffler-Gruppe, ein führender Automobil- und Industriezulieferer mit Sitz im bayerischen Herzogenaurach, prüft derzeit den Einstieg in die Rüstungsindustrie. Schaeffler verzeichnete 2024 ein negatives Geschäftsergebnis und sucht nach neuen Wachstumsfeldern außerhalb des klassischen Automobilsektors. Schaeffler liefert bereits Komponenten für Militärhubschrauber in die USA, wobei dieser Bereich weniger als 1 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht. Das Unternehmen sucht aktiv nach Partnerschaften in der Rüstungsindustrie und prüft die Ausweitung seines Portfolios, insbesondere bei Steuergeräten für militärische Fahrzeuge. (12)

Auch Schaeffler hat eine lange Geschichte im Rüstungssektor. Während des Zweiten Weltkriegs produzierte das Unternehmen für die deutschen Faschisten unter anderem Panzerteile und Flugzeugbomben. (13)

BMW

BMW ist derzeit nicht in das moderne Rüstungsgeschäft involviert und hat sich zu möglichen Rüstungsgeschäften offiziell bislang nicht geäußert. Experten sehen aber ein signifikantes Potenzial für eine Zusammenarbeit in Bereichen wie Elektronik und Software.

In einem historischen Kontext ist die Verbindung des Autoherstellers zum faschistischen Deutschland erklärt. (14) In der Zeit des Nationalsozialismus entwickelte sich BMW von einem Mobilitätsunternehmen zu einem zentralen Akteur der deutschen Rüstungsindustrie. Ab 1933 expandierte das Unternehmen massiv im Bereich der Flugmotorenproduktion, die zum Hauptumsatzträger wurde.

Görlitzer Waggonbau-Hersteller stellt unter KNDS auf Rüstung um

Der Alstom-Konzern hat im Jahr 2024 den traditionsreichen Waggonbau-Hersteller in Görlitz übernommen. Inzwischen hat der deutsch-französische Panzerbauer KNDS den Betrieb übernommen und startet die Produktion von Rüstungsgütern noch in diesem Jahr. (15) KNDS ist als Rüstungsbetrieb aus dem Zusammenschluss von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter hervorgegangen. Das Unternehmen ist dabei, sich auch die VW-Produktionsstätten Salzgitter und Zwickau für ihre „umgedrehte Konversion“ einzuverleiben. (Konversion beschreibt im herkömmlichen Sinn in Wirtschaft und Finanzsektor die Umstellung von militärischer auf zivile Nutzung. Im Falle der zuvor beschriebenen Produktions-Umstellung beim Görlitzer Waggonbauer auf Panzerproduktion ist allenfalls von „umgedrehter Konversion“ zu sprechen. (16))

ZF und der Einstieg in das Rüstungsgeschäft

ZF Friedrichshafen, einer der größten Automobilzulieferer Deutschlands, prüft derzeit verstärkt den Einstieg in das Rüstungsgeschäft. Der Konzern ist auch einer der größten Automobil-Zulieferer weltweit (Umsatz 46,6 Milliarden Euro im Jahr 2023). ZF hat bereits eine Geschichte im Rüstungssektor, etwa als Zulieferer für Panzer wie den Leopard 1. Gegenwärtig zieht das Unternehmen in Betracht, unrentable Antriebssparten abzuspalten und Synergien mit Rüstungsunternehmen zu schaffen, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. (17) Die Umstellung bzw. der erneute Einstieg in den Rüstungssektor wird von den in Aussicht gestellten staatlichen Förderungen und der steigenden Nachfrage nach Verteidigungstechnologien im gesamten EU-Raum befeuert.

Rheinmetall: Umstellung von Autoteilen auf Rüstungsproduktion

Rheinmetall, der größte deutsche Rüstungskonzern, plant zwei seiner Werke in Berlin und Neuss von der Herstellung ziviler Fahrzeugkomponenten auf die Produktion von Munition und Waffen umzustellen. (18) Hintergrund ist logischerweise der Rüstungsboom bei gleichzeitiger Schwäche der Automobilindustrie. Der Rüstungsproduzent zeigt wie bereits erwähnt ein starkes Interesse an der Übernahme und Umnutzung von VW-Werken für die Produktion von Militärfahrzeugen und -ausrüstung. Besonders im Fokus steht das VW-Werk in Osnabrück, das Rheinmetall-CEO Armin Papperger als "sehr geeignet" für eine Umstellung auf militärische Produktion bezeichnet. Der Konzern ist offenbar auch an anderen VW-Standorten interessiert, wie zum Beispiel am Werk in Dresden. (19)   Rheinmetall hat bereits 100 Beschäftigten des defizitären Bremsenwerks von Continental in Gifhorn den Wechsel in eine Munitionsfabrik angeboten.

Auch der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt will Mitarbeiter von Continental und Bosch übernehmen, denen der Verlust des Jobs droht. (20)

Deutz AG: Motoren für Panzer statt Mähdrescher

Die Deutz AG, zugegebenermaßen kein Automobil-Hersteller, aber ein wichtiger Hersteller von zivilen Nutz-Fahrzeugen, sieht ebenso Absatzchancen im Bereich der Rüstungsproduktion. Deutz ist der Hersteller von Antriebssystemen, der sich auf Anwendungen abseits der Straße spezialisiert hat. Der Konzern produziert eine breite Palette von Motoren und Antriebslösungen, u.a. Diesel-, Gas-, Wasserstoff- und elektrifizierten Motoren für Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge und Landmaschinen. Auch in diesem Unternehmen werden Stellen abgebaut; bis Ende 2026 sollen insgesamt 50 Millionen Euro an Sach- und Personalkosten eingespart werden. Bis zu 200 Stellen sollen der Rationalisierung zum Opfer fallen. Der Konzern schielt bei seiner Neuausrichtung ebenfalls auf die Rüstungsindustrie. (21)

Continental

Der Autozulieferer Continental zeigt ebenfalls zunehmendes Interesse am Rüstungsgeschäft. Für den Continental-Konzern wäre es eine Rückkehr in das Rüstungsgeschäft. Das Unternehmen profitierte von der Wiederaufrüstungspolitik der Bundesrepublik und stellte Produkte wie Gasmasken, technische Schläuche, Hydraulikbremsen und Präzisionsinstrumente für militärische Fahrzeuge und Waffen her. Tochterunternehmen wie Teves und Phoenix waren in die Produktion für die Kriegsausrüstung der Nazi-Wehrmacht eingebunden. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Continental zu einem zentralen Akteur in der Mobilisierung von Ressourcen für die Rüstungsindustrie. Der Austausch zwischen Continental und insbesondere Rheinmetall und anderen Rüstungs-Unternehmen dauert an. (22)

Ein absehbarer Ausblick

In Anbetracht der beschriebenen Entwicklung in der Automobilbranche mit einem fortschreitenden Stellenabbau und den Plänen für die Teilhabe an den zu vergebenden Hochrüstungs-Milliarden ist auch der Ruf der Rüstungslobby und der Medien nach einer aktiven Einbeziehung der Bevölkerung in die Militarisierung der Gesellschaft nicht zu überhören.

Der massive Stellenabbau im Industriesektor Automobil und der Anstieg der Beschäftigtenzahlen in den Rüstungsunternehmen bringt die Gewerkschaften in eine äußerst schwierige Interessenslage. Der Erhalt von Arbeitsplätzen bleibt ihr oberstes Gebot und findet durchaus eine legitime Zustimmung. Dafür sind Wege der Transformation zur alternativen Produktion von öffentlichen Verkehrsmitteln und einer Konversion, der Umstellung von Rüstung auf zivile Produktion schon vielfach erörtert worden. Insofern ist die Zustimmung zu Rüstungsaufträgen von führenden Gewerkschaftsvertretern als ein falscher und fataler Weg zu bezeichnen. Deshalb verdienen Stimmen von Gewerkschaftskollegen größten Respekt, die sich gegen die Produktion von Kriegsgeräten zur Wehr setzen: „Wir wollen bei VW nicht den Tod produzieren.“

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Quellen:

(1) Goldberg/Leisewitz/Reusch: Kapitalstrategien nach der Ampel, Zeitschrift marxistische Erneuerung, Nr. 141, März 2025, S. 25f.

(2) https://www.isw-muenchen.de/online-publikationen/texte-artikel/5352-krise-der-automobil-industrie-sinkende-profitmargen-absatzrueckgang-stellenabbau

(3) https://www.stimme.de/wirtschaft/baden-wuerttemberg/hartung-bosch-chef-stellenabbau-2025-plaene-krise-wirtschaft-ruestungsindustrie-brnache-ki-kuenstliche-intelligenz-art-5036324

(4) https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9834

(5) https://www.welt.de/wirtschaft/article237188145/Milliarden-fuer-die-Bundeswehr-Geldsegen-fuer-Ruestungsindustrie.html

(6) https://www.businessinsider.de/wirtschaft/wie-sich-die-deutschen-autobauer-vw-und-daimler-an-ruestungsgeschaeften-beteiligen

(7) https://www.nd-aktuell.de/artikel/1189746.militaerindustrie-ruestungskonversion-mal-andersherum.html

(8) https://www.golem.de/news/drohnen-und-sportwagen-porsche-will-ruestungshersteller-werden-2503-194759.html

(9) https://militaeraktuell.at/en/daimler-truck-focuses-on-growth-in-the-defense-sector

(10) https://www.daimlertruck.com/en/newsroom/pressrelease/daimler-truck-focuses-on-growth-in-the-defence-sector

(11) Ebd.

(12) https://www.aktien.news/schaeffler-setzt-auf-elektromobilitaet-und-ruestung

(13) https://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/ruestung-in-europa-diese-unternehmen-draengen-in-den-ruestungsmarkt

(14) https://www.kz-dachau-allach.de

(15) https://www.nd-aktuell.de/artikel/1188574.alstom-und-knds-goerlitz-bahnkonzern-uebergibt-an-ruestungskonzern.html

(16) https://www.jungewelt.de/artikel/492893.ig-metall-und-r%C3%BCstung-konversion-umgedreht.html

(17) https://industriemagazin.at/news/panzer-statt-zuege-europas-industrie-im-wandel/

(18) https://www.automobil-industrie.vogel.de/rheinmetall-vorstand-joerg-grotendorst-wirft-hin-a-1018291/

(19) https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/volkswagen-will-ins-militaergeschaeft-einsteigen

(20) https://efahrer.chip.de/news/schwaches-geschaeft-mit-autos-zulieferer-fertigt-deshalb-nun-einfach-munition_1025615

(21) https://www.jungewelt.de/artikel/492154.deutz-ag-in-der-zeitenwende-motoren-f%C3%BCr-panzer-statt-m%C3%A4hdrescher.html

(22) https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/rheinmetall-neue-kooperation-mit-continental-20359530.html

Signal Leak: Wahrheit & Lügen

acTVism - Fr, 04/04/2025 - 10:31

Signal Leak: Wahrheit & Lügen

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Von Leonardo Boff: Die Entdeckung der Erde

Lebenshaus-Newsletter - Do, 03/04/2025 - 22:33
Die Menschen sind neugierig und unersättlich. Sie erfinden ständig neue Dinge und entdecken neue Lebewesen. Seit sie Afrika vor einigen... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Die Ermordung von JFK, die CIA und der Schattenstaat

acTVism - Do, 03/04/2025 - 09:44

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